Antikoloniale Stadtführungen
Führungen
Auf Deutsch
Anmeldung: nicht erforderlich
Gruppen (DE/EN) können auch weitere Termine buchen: buero@berlin-postkolonial.de
Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ist gezeichnet vom Ableben der letzten Zeitzeug*innen: Immer weniger Überlebende können unmittelbar über das Grauen von Diktatur, Eroberungskrieg und Vernichtung berichten.
Bei den Zeitzeug*innen des europäischen Kolonialismus in Afrika ist das noch eher möglich. Aber auch diejenigen, die aus eigenem Erleben über den britischen, französischen und belgischen Kolonialismus aufklären könnten, sind mittlerweile betagt.
Einer dieser seltenen Zeitzeug*innen ist der in Berlin lebende Lehrer und Aktivist Mnyaka Sururu Mboro aus Tansania. Er hat die britische Herrschaft über Tanganjika noch persönlich erlebt. Mboro kann auch über die vorhergehende Kolonialherrschaft der Deutschen berichten, die einen seiner Vorfahr*innen nach einer Widerstandsaktion hinrichten ließen.
Seit 2005 führt Mnyaka Sururu Mboro Interessierte aller Altersgruppen durch das historische Zentrum Berlins und durch das Afrikanische Viertel im Stadtteil Wedding. Dabei macht er Berliner*innen besser mit ihrer postkolonialen Stadt vertraut, die er aktiv mitgestaltet: Die Umbenennung von drei Kolonialstraßen in Berlin-Mitte zur Würdigung des afrikanischen Widerstands geht nicht zuletzt auf Mboros ausdauerndes Engagement zurück.
Mehr Informationen zum Programm finden sich hier.