Gespräch
Gespräche
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung Global Fascisms und des heimaten Festivals für die plurale Demokratie
Auf Deutsch
Nach dem Mord an George Floyd in Minneapolis im Mai 2020 entstand der Eindruck, dass der Kampf gegen anti-Schwarzen Rassismus auch in Deutschland mehr Anerkennung erfahren hat und staatlich mehr gefördert wurde. Doch zugleich zeigte sich mit dem Wiederaufschwung der nationalen Gesinnungen und politischen Bewegungen der letzten Jahre, dass Diversity von der globalen Rechten nach wie vor massiv bekämpft wird. Auch die Prioritäten öffentlicher Fördermaßnahmen scheinen sich zunehmend in diese Richtung zu verändern. So müssen Initiativen bei Themen wie anti-Schwarzem Rassismus bezüglich staatlicher Förderungen immer mehr um ihre Relevanz kämpfen. Womöglich wird aber nicht nur deren Relevanz hinterfragt. Die CDU stellte direkt nach ihrem Erfolg bei den Wahlen im Februar 2025 im deutschen Bundestag eine Kleine Anfrage zur „Politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen“, in der sie links positionierten Nichtregierungsorganisationen unterstellt, eine „Schattenstruktur“ darzustellen, „die mit staatlichen Geldern indirekt Politik betreibt“. Damit gibt sie wohl die zukünftige Stoßrichtung vor, die zivilgesellschaftliche Akteur*innen grundsätzlich unter Verdacht stellt und ihnen ihre Legitimität abspricht. Wie reagieren Initiativen, die auf staatliche Förderungen angewiesen sind, auf diese Entwicklung? Wie sehen Ansätze aus, die ohne öffentliche Finanzierung funktionieren – und damit auch unabhängiger? Welche Errungenschaften der letzten Jahre lassen sich nicht einfach wieder zurückdrehen?